Ein guter Samen braucht auch einen fruchtbaren Boden!

Wertvolle Affirmationen gedeihen nur auf einem fruchtbaren Boden

Affirmationen können eine wunderbare Unterstützung sein, wenn sie auf einem soliden inneren Fundament aufbauen. Menschen, die tief in sich das Gefühl haben, liebenswert, willkommen und wirksam zu sein, können durch Affirmationen ihre positiven Überzeugungen noch weiter verstärken und so das manifestieren, was sie bereits glauben. In diesem Fall wirken Affirmationen wie eine Bestätigung dessen, was ohnehin schon in ihrer Erlebniswelt verankert ist.

Doch was ist, wenn jemand diese Grundüberzeugungen nicht hat oder sie schwer zugänglich sind? In solchen Fällen können Affirmationen oft an der Oberfläche bleiben – sie passen nicht zu den tieferen, unbewussten Glaubenssätzen, die der Mensch in sich trägt. Statt die zugrunde liegenden Blockaden zu lösen, kann dies zu einer inneren Spannung führen, weil das, was man sich sagt, nicht mit dem übereinstimmt, was man tatsächlich fühlt oder glaubt.

Unser Gehirn funktioniert so, dass es die Welt immer durch die Linse der eigenen Erfahrungen und vergangener Erlebnisse interpretiert. Es berechnet seine Erwartungen und Reaktionen auf Basis dessen, was wir in der Vergangenheit erlebt haben – auch wenn wir uns neue Dinge wünschen oder versuchen, neue Überzeugungen zu etablieren. Wenn tief verankerte Mangelüberzeugungen existieren, wie etwa „Ich bin nicht liebenswert“ oder „Ich bin nicht wirksam“, dann sind es genau diese Überzeugungen, die das Gehirn als „normal“ oder „wahr“ ansieht. Das bedeutet, dass selbst wenn wir uns mit Affirmationen positive Gedanken eingeben, sie oft nur kurzzeitig wirken und mit der Zeit immer wieder auf den Boden dieser tief verwurzelten Überzeugungen zurückfallen.

Das führt dazu, dass Affirmationen häufig wiederholt werden müssen, um überhaupt eine Wirkung zu zeigen – und diese Wirkung bleibt meist nur von kurzer Dauer, weil sie nicht die tiefere, unbewusste Ebene erreichen, die die wahre Realität des Menschen prägt. Sie bleiben dann eher an der Oberfläche, ohne die tief verwurzelten Überzeugungen wirklich zu verändern.

Affirmationen sind wie Samen – das tief verinnerlichte Selbstbild ist der Boden, auf dem sie wachsen. Auf einem Mangel-Selbstbild kann kaum etwas anderes gedeihen als Mangel, weil dieser Boden nur Mangel anzieht.

Es ist daher wichtig, dass man sich zuerst mit diesen tieferliegenden Glaubenssätzen beschäftigt. Negative Überzeugungen dürfen nicht einfach überspielt werden, sondern müssen erkannt und aufgelöst werden. Erst wenn diese inneren Blockaden transformiert sind, können Affirmationen wirklich ihre volle Wirkung entfalten. Denn sie sollten nicht als oberflächliche Floskeln dienen, sondern als Unterstützung dabei, uns mit den positiven, tief in uns verankerten Ressourcen zu verbinden.

Affirmationen können großartig sein – aber nur dann, wenn sie auf authentischen inneren Überzeugungen beruhen. Sie sollten helfen, das zu verstärken, was bereits in uns steckt, anstatt uns zu zwingen, eine Identität zu übernehmen, die wir noch nicht als wahr empfinden. So können Affirmationen zu einem kraftvollen Werkzeug werden, das in Verbindung mit echter innerer Arbeit den Weg zu mehr Selbstwert und Vertrauen ebnet.